Jugend-Info | 08.07.2020 - 18:21
Handbuch „Karriere in Ostbelgien?!“
Immer noch herrscht das Bild vor, dass Jugendliche den „klassischen Lebensweg“ gehen möchten: Abitur, Auszug, Studium, Berufseinstieg, Familiengründung.
Der Auszug aus dem kleinen Ostbelgien erfolgt meistens nach dem Abitur in Richtung Universität. Hier werden erste Auslandserfahrungen sowie Praktika gemacht und der Berufseinstieg wird vorbereitet; am liebsten in Brüssel, Köln, Berlin, oder ganz woanders, nur nicht zurück nach Ostbelgien. Dieses Bild stimmt so heute nicht mehr. Durch die Digitalisierung und den sozialen Wandel ist das „Wo?“ im Berufsleben nicht mehr so entscheidend und das „Was?“, „Wann?“, „Wieviel?“ und „Mit welchem Ziel?“ gewinnt viel mehr an Bedeutung. Die Problematik ist, dass viele Jugendliche in Ostbelgien bleiben möchten, hier aber nicht auf die idealen Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsmarktbedingungen treffen. Sie wollen Flexibilität statt starrer Strukturen, aber gleichzeitig auch ihre Wurzeln nicht aufgeben.
Ostbelgien hat ein Problem damit, junge Menschen nach der Schule und auch nach dem Studium in Ostbelgien zu halten oder wieder zurück zu lotsen. Dies geht aus dem ostbelgischen Jugendbericht (2018) deutlich hervor. Die Wahl, die viele Jugendliche zu haben scheinen, ist entweder Karriere oder Ostbelgien. Die Studienmöglichkeiten in Ostbelgien sind bescheiden, die mittelständische Ausbildung wird von vielen Jugendlichen (und Eltern) eher als Notlösung angesehen und die zentrale Lage Ostbelgiens macht den Sprung ins In- und Ausland sehr einfach.
Unsere ostbelgischen Jugendlichen sind die ArbeitnehmerInnen von morgen! Daher würden wir gerne weg von der Aussage „Karriere oder Ostbelgien“ und hin zur „Karriere in Ostbelgien“. Um Jugendliche für ostbelgische Betriebe begeistern zu können, hat der RdJ dieser Broschüre Empfehlungen, beruhend auf dem EU-Jugenddialog und anderen wissenschaftlichen Studien, aufgearbeitet.
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